Lizenz-Server 2012 für Terminaldienste (Session Hosts) installieren

Quelle: https://www.windowspro.de/wolfgang-sommergut/lizenz-server-fuer-terminaldienste-windows-2012-installieren

Remotedesktop-Lizenzserver installierenDie Terminaldienste (Remote Desktop Sessions) gehören zu den Features von Windows Server, die eigene CALs erfordern. Ihre Verwaltung erfolgt über einen eigenen Lizenz-Server, der Bestandteil der Remote Desktop Services ist. Unter Windows Server 2012 (R2) sind für seine Installation und Konfi­guration nicht mehr die gewohn­ten Tools zuständig, dafür spielt der Server Manager eine zentrale Rolle.

Nachdem Session Hosts zu Farmen (Sammlungen) zusammengefasst werden, in denen sich Sessions dynamisch auf die verschiedenen Server verteilen, wäre es nicht praktikabel, Lizenzschlüssel fest an einzelne Maschinen zu binden. Daher übernimmt der Lizenz-Server die Aufgabe, die vorhandenen CALs zentral zu verwalten und sie nach Bedarf an aktive Sitzungen zuzuweisen.

Lizenzierung pro User oder pro Gerät

Wie in vorgehenden Versionen von Windows Server stehen zwei Arten von CALs zu Auswahl: pro User oder pro Gerät. Die Entscheidung für eine der beiden Varianten hängt primär davon ab, welche für die vorherrschenden Nutzungsgewohnheiten günstiger ausfällt. Wenn viele Benutzer mit mehreren Endgeräten auf die Terminaldienste zugreifen, werden sich Per-User-Lizenzen empfehlen. Teilen sich jedoch häufig mehrere Mitarbeiter einen PC, dann spricht dies für die Lizenzierung pro Gerät.Wenn man Session Hosts, die unter verschiedenen Versionen von Windows Server laufen, über einen gemeinsamen Lizenz-Server verwalten möchte, dann gilt es zu bedenken, dass ältere Server keine neueren Lizenzen vergeben können. Auch wenn man also nur einzelne Session Hosts unter Windows Server 2012 (R2) betreibt, muss der Lizenz-Server ebenfalls unter dieser Version installiert werden. Dieser ist dann in der Lage, auch CALs für Server 2003 oder 2008 (R2) zu verwalten.

120 Tage ohne Lizenz-Server

Die Installation eines Lizenz-Servers ist dann nötig, wenn reguläre Benutzer auf Session Hosts ganze Desktops oder einzelne Anwendungen starten. Für den administrativen Zugriff von maximal zwei gleichzeitigen Benutzern braucht man ihn nicht.

Nach Ablauf der 120-Tage-Frist verweigern die RDS den Aufbau von Verbindungen, wenn noch kein Lizenz-Server eingerichtet wurde.

Außerdem erlaubt Microsoft die vorläufige Einrichtung von RD Session Hosts ohne Installation eines Lizenz-Servers, den man dann innerhalb der Gnadenfrist von 120 Tagen nachliefern muss. Ist diese verstrichen, dann starten die RDS nicht mehr. Das System gibt in diesem Fall die Meldung aus: „Der Remotedesktop-Lizenzierungsmodus ist nicht konfiguriert“.

Installation des Lizenz-Servers

Wie die Remote Desktop Services insgesamt, so wird auch der dazugehörige Lizenz-Server über den Server Manager installiert. Dazu wechselt man auf die auf die Rollenübersicht für die Remotedesktop-Dienste und klickt in derBereitstellungsübersicht auf das grüne Plus-Icon über Remotedesktop­lizenzierung. Wenn bereits ein Lizenz-Server installiert ist, dann kann man einen weiteren über das Kontextmenü der Remotedesktop­lizenzierung hinzufügen.

Die Installation eines Lizenz-Servers erfolgt im Server Manager (in der Bereitstellungsübersicht über das grüne Plus-Icon)

Im nachfolgenden Assistenten wählt man all jene Server aus, auf denen diese Rolle eingerichtet werden soll. Nach dem abschließenden Bestätigungsdialog startet die Installation.

Konfiguration überprüfen

Im nächsten Schritt muss der frisch eingerichtete Lizenz-Server bei Microsoft aktiviert werden. Dies erfolgt über den Remotedesktop­lizenzierungs-Manager, den man im Server Manager entweder aus dem Tools-Menü oder aus dem Kontextmenü des betreffenden Rechners in der Ansicht Server startet.

Der Remotedesktop­lizenzierungs-Manager und die RD-Lizenzierungsdiagnose lassen sich aus dem Server Manager starten.

Das Programm zeigt für einen neuen Lizenz-Server grundsätzlich den StatusNicht aktiviert an. Bevor man den Aktvierungsassistenten startet, sollte man jedoch die Gelegenheit nutzen, und die Konfiguration des Lizenz-Servers durch den RD-Lizenzierungsmanager prüfen lassen. Zu diesem Zweck klickt man auf den Link Überprüfen neben dem Server-Eintrag oder man führt im MenüAktionen den Befehl Konfiguration prüfen aus.

Der RD-Lizenzierungsmanager aktiviert den Lizenz-Server und nimmt ihn zudem in die AD-Gruppe Terminalserver-Lizenzserver auf.

In der Regel hat man den neuen Lizenz-Server noch nicht manuell in die AD-Gruppe Terminalserver-Lizenzserver aufgenommen, so dass er keine benutzergebundenen Lizenzen ausstellen kann. Die Prüfroutine des RD-Lizenzierungs-Managers moniert diesen Zustand und bietet an, den Server in die AD-Gruppe einzutragen.

Lizenz-Server aktivieren

Die eigentliche Aktivierung übernimmt dann ein Assistent, den man über den Befehl Server aktivieren aus dem Kontextmenü des Server-Eintrags starten kann. Im ersten Dialog nach der Begrüßung wählt man die Art der Verbindung aus, die mit Microsoft hergestellt werden soll. Wenn der Lizenz-Server einen Zugang zum Internet hat, dann empfiehlt das Tool, die voreingestellte OptionAutomatische Verbindung beizubehalten. Alternativ kann man den Lizenz-Server von einem anderen PC aus via Web-Browser aktivieren, und wenn auch das nicht passt, dann bleibt noch das Telefon.

Der Assistent zur Aktivierung des Lizenz-Servers empfiehlt den direkten Kontakt mit Microsofts Clearing House via Internet.

Bei der Aktivierung über das Internet folgt im nächsten Schritt ein Formular, in das man Vorname, Name, Firma und Land eingeben muss. Die zusätzlichen Daten zur Firma bzw. zum Mitarbeiter, darunter E-Mail und Adresse, die anschließend abgefragt werden, sind keine Pflichtangaben. Mit dem Abschicken des letzten Formulars erfolgt die Aktivierung des Lizenz-Servers.

Einheitlicher Lizenztyp erforderlich

Der Aktivierungsassistent bietet zum Abschluss an, den Wizard für die Eingabe von Lizenzen zu starten. Zuvor sollte man jedoch prüfen, ob durchgängig der gleiche Lizenztyp konfiguriert wurde. Der Lizenz-Server kann nur einen davon verwalten, entweder pro Benutzer oder pro Gerät. Die Lizenzen, die man dann im RD-Lizenzierungsmanager eingibt, müssen zur Konfiguration des Lizenz-Servers passen.

Über das Aufgabenmenü der Bereitstellungsübersicht lässt sich der Lizenztyp konfigurieren.

Die Art der RD-Lizenzierung legt man im Server Manager fest, indem man auf der Rollenseite für die RDS über dem Fenster Bereitstellungsübersicht das MenüAufgaben öffnet und dort den Befehl Bereitstellungseigenschaften bearbeitenausführt.

Im anschließenden Dialog kann man unter RD-Lizenzierung verifizieren, ob der gewünschte Lizenzierungstyp konfiguriert wurde und ob dieser mit den erworbenen Lizenzen übereinstimmt. Zusätzlich besteht hier noch die Möglichkeit, die Reihenfolge der eingetragenen Lizenz-Server zu verändern und so die Prioritäten zu verschieben.

Lizenzschlüssel installieren

Sind alle Voraussetzungen gegeben, dann kann man nun die Lizenzschlüssel imRD-Lizenzierungs-Manager installieren. Grundsätzlich sollten Clients danach in der Lage sein, eine Sitzung auf einem Session Host zu öffnen. Es empfiehlt sich aber, vorsichtshalber die RD-Lizenzierungsdiagnose auszuführen, um eventuellen Fehlkonfigurationen auf die Schliche zu kommen. Das Programm findet sich im Server Manager unter Tools => Terminal Services.

Mit Hilfe der RD-Lizenzierungsdiagnose kann man die Konfiguration des Lizenz-Servers überprüfen.

Zuordnung zu Session Hosts über GPOs

Wenn man mehrere Lizenz-Server eingerichtet hat und festlegen möchte, dass jeder von ihnen nur für bestimmte Session Hosts zuständig ist, dann kann man das wie gewohnt über Gruppenrichtlinien steuern. Die entsprechende Einstellung heißt Sicherheitsgruppe Lizenzserver und findet sich unterComputerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Remotedesktopdienste => Remotedesktop­lizenzierung.

— eigene Ergänzung aus https://technet.microsoft.com/de-de/library/cc742819(v=ws.11).aspx

Angeben eines Lizenzservers, der vom Remotedesktop-Sitzungshostserver verwendet wird

Betrifft: Windows Server 2008 R2 (funktioniert auch bei 2012R2)

Ein Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen muss einen Remotedesktop-Lizenzserver kontaktieren können, um Remotedesktopdienste-Clientzugriffslizenzen (Remote Desktop Services Client Access Licenses, RDS-CALs) für Benutzer oder Computer anzufordern, die eine Verbindung zum Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen herstellen.

Unter Windows Server 2008 R2 müssen Sie einen Lizenzserver angeben, der vom Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen verwendet wird. Die automatische Lizenzserverermittlung wird für einen Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen, auf dem Windows Server 2008 R2 ausgeführt wird, nicht mehr unterstützt.

Verwenden Sie das folgende Verfahren, um einen Lizenzserver anzugeben, der vom Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen verwendet wird.

Sie müssen mindestens Mitglied der lokalen Gruppe Administratoren oder einer entsprechenden Gruppe auf dem zu konfigurierenden Hostserver für Remotedesktopsitzungen sein, um dieses Verfahren ausführen zu können. Weitere Informationen zum Verwenden der passenden Konten und Gruppenmitgliedschaften finden Sie unter http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=83477.

So geben Sie einen Lizenzserver an, der vom Remotedesktop-Sitzungshostserver verwendet wird

  1. Öffnen Sie auf dem Hostserver für Remotedesktopsitzungen die Konfiguration des Hosts für Remotedesktopsitzungen. Zum Öffnen der Konfiguration des Hosts für Remotedesktopsitzungen zeigen Sie im Startmenü auf Verwaltung, zeigen Sie auf Remotedesktopdienste, und klicken Sie dann auf Konfiguration des Remotedesktop-Sitzungshosts.
  2. Wenn das Dialogfeld Benutzerkontensteuerung eingeblendet wird, bestätigen Sie die angegebene Aktion und klicken dann auf Ja.
  3. Doppelklicken Sie unter Lizenzierung im Abschnitt Einstellungen bearbeiten auf Remotedesktop-Lizenzserver.
  4. Klicken Sie auf Hinzufügen.
  5. Wählen Sie im Dialogfeld Lizenzserver hinzufügen einen Lizenzserver aus der Liste bekannter Lizenzserver aus, und klicken Sie dann auf Hinzufügen. Falls der Lizenzserver, den Sie hinzufügen möchten, nicht aufgelistet ist, geben Sie im Feld Lizenzservername oder IP-Adresse den Namen oder die IP-Adresse des Lizenzservers ein, den Sie hinzufügen möchten, und klicken Sie dann auf Hinzufügen.

    Sie können für den Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen mehr als einen Lizenzserver angeben. Der Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen kontaktiert die Lizenzserver in der Reihenfolge, in der sie im Feld Angegebene Lizenzserver aufgeführt sind.

  6. Klicken Sie auf OK, um das Dialogfeld Lizenzserver hinzufügen zu schließen, und klicken Sie dann auf OK, um die Änderungen an den Lizenzierungseinstellungen zu speichern.

Sie können einen Lizenzserver für die Verwendung durch den Server mit dem Host für Remotedesktopsitzungen auch angeben, indem Sie die Gruppenrichtlinieneinstellung Angegebene Remotedesktop-Lizenzserver verwenden anwenden. Diese Gruppenrichtlinieneinstellung befindet sich unter Computerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Windows-Komponenten\Remotedesktopdienste\Remotedesktop-Sitzungshost\Lizenzierung und kann mithilfe des Editors für lokale Gruppenrichtlinien oder der Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole (Group Policy Management Console, GPMC) konfiguriert werden. Beachten Sie, dass die Gruppenrichtlinieneinstellung Vorrang vor den in der Konfiguration des Hosts für Remotedesktopsitzungen konfigurierten Lizenzservern hat.

Weitere Informationen zu den Gruppenrichtlinieneinstellungen für Remotedesktopdienste finden Sie in der technischen Referenz für die Remotedesktopdienste unter http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=138134 (möglicherweise in englischer Sprache).

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